Nordlicht über Smyrlabjörg, Island




Während unseres Urlaubs in Island im Sept. 03 hatte ich die Gelegenheit, zum ersten mal das Schauspiel des Nordlichts zu sehen. In der einen Nacht des 16. Sept. muss es wohl zudem noch eine besonders spektakuläre Vorstellung gewesen sein. Ein phantastische Erlebnis. In den Nächten danach wurde es nicht mehr annähernd so beeindruckend hell.
Als ich um etwa Mitternacht aus dem Fenster geschaut habe, war das Nordlicht noch kaum sichtbar, schwer von blassen, modbeleuchteten Wolken zu unterscheiden. Trotzdem, froh dass überhaupt etwas zu sehen war, habe ich meine Kamera genommen und bin vor die Tür gegangen um den gesamten Himmel sehen zu können. Die Location war die Farm Smyrlabjörg im Süden Islands (N63 25.60, W18 54.30). Es war eine hell vom Mond beleuchtete Nacht und ich hatte zuerst nicht erwartet, trotzdem recht gute Fotos machen zu können.

Smyrlabjörg     moon and clouds

Bei den Belichtungszeiten von 5-10s schaut die Szenerie aus, wie bei Sonnenlicht fotographiert! Es ist Mitternacht und sogar der Himmel sieht gewohnt blau aus!
Von etw 0.30Uhr begannen die grünen Bänder am Himmel immer heller zu werden. Es sah so aus als würde das grüne Licht bis unter die Wolken reichen.

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Die grünen, und an manchen Stellen leicht rötlichen und scharf strukturierten Bänder wurden unglaublich hell. Man kann das in den Fotos gut im Vergleich mit den erleuchteten Fenstern sehen. Die sich beständig bewegenden und verändernden Formen waren überwältigend!

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Die grünen Bänder und Streifen nahmen nach und nach den gesamten Himmel ein. Es war, wie in einem Plasma-Experiment eingeschlossen zu sein.

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Der Höhepunkt war, als das Spektakel hell über dem eigenen Kopf kreiste und nach einem zu greifen schien. Beam me up, Scotty! Was man auf dem Foto links sieht, ist ein Fahnenmast, an dem ich die Kamera abstützen musste, um senkrecht nach oben zu fotografieren.

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Alle Fotos bis auf o.li. sind mit Belichtungszeiten zwischen 5 und 10s aufgenommen. Ohne Stativ konnte ich die Kamera nur irgendwo gegenhalten: an der Hauswand oder am Fahnenmasten. Zudem ist das Fokussieren in der Dunkelheit schwer, so dass die Sterne in den Bildern etwas verwischt aussehen. Die lange Belichtungszeit mittelt leider etwas die an sich scharfen Strukturen im Leuchten weg.
Die verwendete Kamera ist eine Casio QV3500EX. Bei langen Belichtungszeiten macht die Kamera schon eine Kompensation des Dunkelrauschens, indem sie ein unbelichtetes Bild mit gleicher 'Belichtungszeit' absubtrahiert. Das funktioniert sehr gut bis etwa 5s Belichtung, bei den länger belichteten Bildern musste ich einige 'hot pixels' von Hand entfernen.
Wenn die Bilder sehr dunkel erscheinen, dann mal mit dem Testbild die Gammaeinstellung der Grafikkarte überprüfen.